Endlich! Es ist Sonntag der 24. Juni 2007 und die Reise kann beginnen. Mit dem Visa im Gepäck gehts für die kleine “junge Truppe” (Ivo, Reto und Karin) los, zuerst Richtung Istanbul um dann mit der Turkish-Airline zum Ziel nach Teheran zu fliegen. Um 2.30 Uhr kommen wir müde und neugierig an… Sitzt das Kopftuch, wie schnell kommen wir durch die Passkontrolle, und wie heiss ist es überhaupt in der ca. 14 Millionen Stadt? Alle diese Fragen haben sich schnell geklärt als wir unseren Host gleich hinter der Passkontrolle entdecken, jetzt sind wir in guten Händen, es kann losgehen! Zuerst werden wir zum “Zürichberg” von Teheran hochgefahren wo wir unser Zimmer für die nächsten Tage beziehen können und noch ein bisschen schlafen. Montag morgen um acht ist Tagwach. Wir begrüssen Jörg und Matthias und sind gespannt auf den heutigen Tag. Nach einem leckeren Frühstück mit “Wabenhonig” und Fladenbrot geht’s ab in den Theraner Basar und das mit der Metro! Die ersten Teppiche die wir zu Gesicht bekommen sind Heriz… Jetzt heisst es aufgepasst! Für Ivo und mich heisst es jetzt alles aufzuschnappen und von den versierten “alten Hasen” zu lernen! Es geht von Basar-Laden zu Basar-Laden, dabei schnuppern wir echtes Händler leben. Es geht nicht lange und schon sind wir alle im Einkaufsfieber und auf “Spezialitäten” Jagd. Während der Mittagspause (Siesta) wenn der Basar schliesst fahren wir per U-Bahn weiter um eine Vorzeige Wäscherei zu besichtigen und um wunderschöne Gabbeh’s und Kashgouli’s einzukaufen.

Der erste Einkaufstag geht somit erfolgreich zu Ende. Natürlich darf der überaus leckere Nachtessensschmaus nicht fehlen der aus fantastischem Rindsfilet und Kartoffeln besteht. Wir sind alle einstimmig der Meinung dass wir noch nie so feines Fleisch gegessen haben. Glücklich gehen wir zu Bette um am nächsten Tag wieder Gabbeh & Co zu jagen. Neben dem erneuten Einkaufserlebnis (nach so einem Tag sehe ich sobald ich meine Augen schliesse nur noch prachtvolle Farben und Teppiche) machen wir an einem ganz speziellen Ort halt: Wir geniessen einen herrlichen authentischen Latte Macchiato in einem typisch italienisch eingerichteten Kaffee mit Blick auf eine Theraner-Strasse.

Am Mittwoch geht’s los mit der IranAir nach Ardebil. Ardebil ist bekannt für seine Quellen und hat auch ein Bad vergleichbar mit Zurzach oder Schinznach. Zuerst gehts jedoch ab zum Basar den wir gründlich durchstöbern, angefangen mit der Chuchichäschtli-Suche. Immer wieder vorbei an getrockneten Fischen und Honigwaben kennen wir uns sogar bald ein bisschen aus in diesem Basar. Wir werden mindestens jede Stunde verwöhnt mit dem obligaten “Tschai” und das Mittagessen erhalten wir artgerecht auf einem Teppichstapel. Nach der wohlverdienten Siesta finden wir alte Ardebil-Teppiche und viele andere spannende Textilien. Die Fahrt zum Hotel nahe des “Heisswasser”-Bades gestaltet sich typisch kamikaze-halsbrecherisch in einem unschuldig aussehenden Taxi. Im Hotel angekommen entspannen sich die Jungs im super heissen Quellbad und dann geht’s wieder voller Eindrücke ins Bett. Am Donnerstag morgen steht uns eine wunderschöne Fahrt nach Täbriz bevor. Die Landschaft zeigt sich im Gegensatz zu Teheran erstaunlich grün und wir benehmen uns fast wie Japanische Touristen die bei jedem Sujet, wie Schafe oder Ziegen ein Fotostop machen wollen. Ein ausserordentlicher Halt machen wir dann auf einem Vieh-, Schaf-, Ziegen-, Hammer-, Schrauben-, Kabel-, Steckdosen-, Nüsse-, Tomaten usw.- Markt inmitten der Pampa. Matthias stürzt sich vergnügt in das Händler-Wirrwarr und ich fasse allen Mut und folge “meinen” Männern. Weit und breit ist keine Frau zu sehen, doch ich weiss ich bin in guten Händen und solange ich die Kleiderregelung befolge sollte ich nicht gross auffallen. Das Erlebnis ist grandios, da werden ganze Schafherden oder Kühe gehandelt aber auch Maschinenteppiche mit Mottenfras die man für 5 Euro erstehen kann. Ziemlich erschöpft steigen wir wieder in unsere Taxi’s und sammeln uns für den nächsten Basar-Sturm.

Täbriz, die Stadt welche als eines der grössten kulturellen Zentren von Azerbeidschan im Iran gilt. Beim ersten Basari lässt sich nichts finden und ich mache mich auf einen ruhigen Abschluss-Tag gefasst… Doch dann wechseln wir zu einem anderen Händler und siehe da, da liegen die schönsten alten Kelime welche wir nicht zu beachten versuchen, denn sonst schnellt der Preis sofort in die Höhe. Cool bleiben ist die Devise und so können wir zum Abschluss auch noch echte Schnäppchen ergattern.

Zu schnell geht dieser Tag zu Ende und schon müssen mein Bruder und ich uns von Matthias und Ivo trennen, denn wir müssen zurück nach Teheran und danach in die Schweiz.